Kindergärten im Sommer durchschnittlich 22,2 Tage geschlossen

Erster Elternabend in der Kinderkrippe. Erleichterung. Auf vielen Ebenen. Die Betreuerinnen sind sympathisch und nicht total entnervt. Die anderen Eltern auch. Viele sind gekommen, es gibt zu wenige Kindersessel auf denen wir sitzen können.

Die Krippe hat 54 Stunden pro Woche geöffnet. Das ist die Betreuungszeit, die wir maximal in Anspruch nehmen können. Die Leiterin meint wir sollen den Kindern maximal einen 8 Stunden Tag „zumuten“. Wir können entscheiden wann wir unser Kind bringen und abholen und das auch jeden Tag anders gestalten (wird erst nach der Eingewöhnung empfohlen).

Den Kindern soll außerdem mindestens vier Wochen Urlaub pro Jahr zugestanden werden. Ich bin überrascht. Urlaub für die Kinder? Wie ist das zu verstehen?

Die Krippe hat abgesehen von den Feiertagen nur zwei Tage im Jahr zu. Am 24. und am 31. Dezember.

Das ist Luxus. Wir leben in Wien. Wir haben Glück.

In Wien haben Kindergärten durchschnittlich an 1,5 Tagen im Sommer zu. In den anderen Bundesländern sieht das ganz anders aus. In Vorarlberg ist durchschnittlich 38,5 Tage Sommerpause und in der Steiermark sogar 42,8 Tage.

Nur 18 Prozent der österreichischen  Kindergärten sind im Sommer durchgehend geöffnet. Durchschnittlich wird für 22,2 Tage geschlossen (Quelle: Statistik Austria).

Viele Frauen arbeiten Teilzeit. Viele Frauen machen während des Jahres Überstunden, damit sie die Schließzeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen in den Sommermonaten überbrücken können. Viele Eltern konsumieren ihren Urlaub hintereinander, damit sie die Schließzeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen überbrücken können. Viele Kinder verbringen den Sommer bei den Großeltern. Viele Eltern sind wahre Sommerferienbetreuungsmanager_innen ihrer Kinder.