Stillen und gleichberechtigte Elternschaft

Die Frage, wie sich Stillen und gleichberechtigte Elternschaft beeinflussen, beschäftigt mich schon lange. Seit fünf Monaten stille ich nun mein zweites Kind. Daraus ergibt sich, dass ich (fast immer) rund um die Uhr für es da bin. Ich bin für das Baby ganz fest mit dem sehr zentralen Bedürfnis der Nahrungsaufnahme verbunden und hinzu kommt, dass für mein Baby und auch für mich mit dem Stillen noch weitere emotionale Bedürfnisse, wie Beruhigung, Einschlafen, Unbekanntes verarbeiten etc. verbunden sind.

Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die, dass es mir wichtig ist, mit dem Vater meiner beiden Kinder unsere Version einer gleichberechtigten Elternschaft zu leben. Dazu gehört für mich auch, zumindest in meiner Idealvorstellung, dass wir beide gleichberechtigte Bezugspersonen für die Kinder sind. Und es beschäftigt mich sehr, dass wir das besser leben könnten, wenn auch er von Anfang an die Kinder ernähren könnte.

Bezugspersonen

Es gibt die Theorie, dass ein Kind eine erste und wichtigste Bezugsperson hat (und dass das nicht zwei oder mehrere sein können). Und es gibt die gesellschaftliche Erwartungshaltung und auch den Druck auf Mütter, dass sie diese erste Bezugsperson zu sein haben.

Bevor ich selbst Kinder hatte, habe ich mir immer gedacht, bei mir soll es einmal so sein, dass die Kinder an den Vater genauso gebunden sind, wie an mich. Dass der Vater alle Bedürfnisse der Kinder genauso gut abdecken kann, wie ich als Mutter. Dass unsere Kinder eben zwei, oder idealerweise noch mehrere, erste Bezugspersonen haben.

Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass Menschen gute Bezugspersonen sind, unabhängig von dem ihnen zugeschriebenen Geschlecht oder der biologischen Verwandtschaft mit dem Kind. Ich bin auch nach wie vor davon überzeugt, dass Kinder zwei (oder auch mehrere) gleichberechtigte erste Bezugspersonen haben können. Ich zweifle aber etwas daran, ob das auch möglich ist, wenn ein Elternteil das Baby in den ersten Lebensmonaten stillt – und – so wie es in unserem Gesellschaftssystem kaum anders zu organisieren ist – das Stillen mitbewirkt, dass die stillende Person die ersten Monate bei dem Baby „zuhause“ bleibt, während die andere Person außer Haus erwerbsarbeitet.

Aufteilung von Betreuungs- und Care-Arbeit

Wir haben es bei beiden Kindern so organisiert, dass ich die erste Hälfte der Elternkarenzzeit genommen habe und mein Partner die zweite. Hinsichtlich der Aufteilung von Care-Arbeit übernimmt mein Partner im Moment mehr als ich, auch vor dem Hintergrund, dass ich mit dem Stillen zusätzlich ausgelastet bin. Schon in den ersten Lebenstagen unseres Kindes haben wir beobachtet, dass Papa immer für das unangenehme Wickeln (unserem Baby hat das anfangs gar nicht gefallen) und die unsichtbare Hintergrundarbeit zuständig ist und Mama für das wohlige, warme Stillen und Kuscheln.

Ich will aber lieber Mama

Unser erstes Kind hat uns in vielen Phasen immer wieder zu verstehen gegeben, dass ich die bevorzugte Bezugsperson für manche Lebenssituationen bin. Das war und ist für meinen Partner kränkend und verletzend und für mich manchmal sehr einengend. Das Thema „Ich will aber lieber Mama“ wurde in Wahrheit erst weniger, seit das Geschwisterkind bei uns ist und ich gerade in den ersten Wochen intensiv mit dem Baby beschäftigt war und nach wie vor bin.

Nicht Stillen wäre besser?

Wir haben uns viele Gedanken darüber gemacht, warum das so ist und sind immer wieder (auch) beim Stillen gelandet. Wir haben auch öfters darüber diskutiert ob es nicht besser wäre, für unsere Vorstellung wie wir Familie leben wollen, wenn ein zweites Kind nicht gestillt werden würde. Und ich fände es auch sehr spannend zu sehen, ob sich diese Bezugspersonengeschichte dann tatsächlich anders entwickelt hätte.

Nun stille ich doch wieder. Weil es für mich auch viele positive Aspekte hat. Weil es gut klappt und uns auch gut tut.

Auch wenn ich merke, dass sich die Sache mit den ersten Bezugspersonen etwas relativiert, wenn die Kinder größer werden, zumindest scheint es bei uns so zu sein, und es wohl nicht das restliche Leben so bleiben wird, dass Mama die Nummer eins ist, würde mich interessieren ob ihr auch diesen Zusammenhang mit dem Stillen beobachtet oder ob es womöglich anderswo ganz anders läuft?

Wie ging es euch mit der Verbindung von Stillen und gleichberechtigter Elternschaft? Ich würde mich über Austausch freuen.

Beitragsbild (c) duncan c via flickr cc by 2.0

sommer. frische

Meine Großeltern lebten auf einem Bauernhof in der Nähe des Attersees. Sie haben 28 Enkelkinder (oder waren es 27?) und ich und meine Schwester durften im Sommer manchmal bei ihnen übernachten. Halb bei ihnen und halb bei unseren Cousinen, die jetzt auch mit ihren Eltern auf dem Hof lebten. Dann schliefen wir auf dem Dachboden, einem riesengroßen Raum direkt unter dem Dachstuhl. Heiß und trocken, normeralerweise nur zum Wäscheaufhängen genutzt. In der Früh kam der Bäcker hupend in das kleine Dorf gefahren und fand es so wie wir lustig, uns die Semmeln direkt nach oben durch das kleine Fenster zu werfen.

Die Tage vertrieben wir uns am Bauernhof, beim Nussbaum mit der großen Schaukel, die auf einer Kette aufgehängt war, die schon in die Äste eingewachsen war. Ich fand das als Kind sehr beeindruckend. 

Die Erwachsenen arbeiteten den ganzen Tag. Jedenfalls bekamen wir sie kaum zu Gesicht, nur zu den Mahlzeiten. Sie hatten mit der Welt von uns Kindern so wenig zu tun, wie wir mit ihrer.

Nur am Abend, da fuhr unser Opa machmal mit uns zum Schwimmen zum Attersee. In seinem zitronengelben VW Käfer. Schwimmen gehen war etwas für nach Feierabend. Wir kamen zum Badeplatz, wenn die meisten anderen gerade nach Hause gingen und ließen uns auch nicht wirklich nieder, sondern gingen nur eine Runde schwimmen. Manchmal trafen wir dabei andere Tanten und Onkeln, die ebenfalls in der Gegend wohnten und sich auch nach der Stallarbeit abkühlten.

Beim Nachhausefahren hängten wir, so wie der Großvater unsere nassen Badesachen über die Seitenspiegel des Käfers, um sie im Fahrtwind zu trocknen. Wohlig erschöpft vom Sommertag und der angenehmen Abkühlung des Atterseewassers fuhren wir zurück.

Foto (c): Armin Leuprecht via flickr CC BY 2.0

Mein Smartphone ist so alt wie meine Tochter – Internet, Muttersein und Teilhabe

Bevor ich Mutter geworden bin, war ich immer ziemlich viel (nicht nur) abends unterwegs. Ich habe mich politisch engagiert, mich zum Beispiel bei den 20000 Frauen eingebracht, Projekte der Strickistinnen organisiert, bin zu Veranstaltungen und Diskussionen gegangen, habe Workshops auf Frauenfrühlingsunis gehalten etc.

Was mir erst aufgefallen ist als ich schwanger war: es waren in diesen Kontexten fast ausschließlich Frauen vertreten, die (noch) keine Kinder hatten, oder die bereits erwachsene Kinder hatten. Frauen mit Betreuungspflichten für kleine(re) Kinder waren so gut wie nicht anzutreffen, soweit ich das beurteilen kann.

Das fand und finde ich sehr schade. Mütter haben damit in bestimmten feministischen Kontexten keine (eigene) Stimme. Wobei ich nicht finde, dass Mütter eine grundsätzlich andere Perspektive auf die Welt haben, als kinderlose Frauen und sich ihre politischen Anliegen unbedingt unterscheiden müssen. Aber ich bin sehr wohl der Ansicht, dass sich die Phase der direkten Betroffenheit von Kinderbetreuung und Verantwortung für andere Lebewesen auswirkt und Einfluss hat auf individuelle gesellschaftliche Anliegen.

Doch woran liegt es, dass Frauen mit Betreuungspflichten gar nicht oder nur wenig kommen? Sind ihnen die Termine zu spät? Haben Sie keine Babysitter_innen? Ja bestimmt, diese Dinge spielen definitiv eine Rolle. Doch aus meiner Sicht sprechend: ich habe einfach nicht genug Ressourcen dafür. Ich muss meine Energien seit ich ein Kind habe ganz anders priorisieren. Ich muss neben Job und Kinderbetreuung viel mehr auf meinen Schlaf, meine Zeit für mich, etc. achten.

Deshalb musste ich mein Engagement teilweise runterschrauben. Was mir jetzt fehlt? Der Austausch mit anderen Feministinnen? Fehlt ist eigentlich falsch. Der Austausch hat sich nur woanders hinverlagert.

Sjoerd Lammers street photography

Sjoerd Lammers street photography

Mein Smartphone ist so alt wie meine Tochter.

Und es hat mir vielleicht in den letzten Jahren gefühlt mehrmals das Leben gerettet. Denn: ich kann teilhaben. Wenn andere feministische Bloggerinnen einen Text veröffentlichen bin ich vermutlich häufig unter den ersten die ihn lesen und oft geht mir dabei das Herz auf und fast immer werden meine Gehirnwindungen angeregt. Manchmal während neben mir gerade meine Tochter einschläft und sie gerne hätte, dass ich noch ein wenig neben ihr liegen bleibe.

Wenn mir etwas auf der Seele brennt, kann ich es jetzt sofort in die Weiten des Netzes rufen oder auch erst um 3 Uhr früh, weil ich gerade nicht schlafen kann, weil das Baby unbedingt auf mir liegen will. Und: meistens reagiert dann sogar eine darauf, und manchmal entsteht sogar ein fruchtbarer Austausch!

facebook und twitter sind ein bisschen meine zweite Heimat geworden und ja, ich sehe das auch kritisch und nicht immer ideal (bin ich schon onlinesüchtig?). Aber ohne die feministische Mütterblogger*innenszene, insbesondere umstandslos und meine virtuelle Blase auf facebook und twitter hätte ich nicht so gut reingefunden in die Welt des Mutterseins und hätte nicht so tolle Menschen real und virtuell kennengelernt und mich viel, viel mehr alleine gefühlt.

Deshalb freue ich mich, dass nun bei Kind 2 das smartphone schon vor dem Kind da ist und ich gestehe schon jetzt: während des Stillens werde ich in erster Linie in das Handy schauen! Und zwar ohne schlechtem Gewissen. Bämm!

Foto (c) Sjoerd Lammers street photography via flickr, CC BY 2.0

Diese Langsamkeit

Je größer der Bauch wird und je mehr meiner Energie das Baby zum Leben und Wachsen braucht, umso mehr zwingt mich das Schwangersein zur Langsamkeit. Alltägliche Dinge wie Anziehen, Kochen, Kind1 versorgen brauchen länger, verlangen mir mehr Geduld ab. Ich kann nicht mehr schnell gehen, geschweige denn laufen, beim Radfahren muss ich Pausen einlegen und überlege mir zunehmend, ob ich absteigen und schieben soll, wenn es mal bergauf geht. Dabei liebe ich das Radfahren, es vermittelt mir trotz allem das Gefühl von Energie und Geschwindigkeit.

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Ich weiß, dass diese Langsamkeit nur eine erste Vorankündigung der Langsamkeit im Leben mit Baby ist.
Mit einem Säugling verlangsamt sich das Leben noch einmal um ein Vielfaches, so habe ich es zumindest mit Kind1 empfunden. Ich bin rausgefallen aus dem Takt des schnellen Lebens. Habe mich in einem Zeitloch wieder gefunden, neben den anderen Langsamen in dieser Welt.

Es gibt entweder viel zu tragen oder viel zu schieben und immer einen Grund stehen bleiben zu müssen. Bis eine das Haus mit so einem kleinen Wesen verlässt, vergehen mitunter Stunden, der Bewegungsradius wird sich eine Weile wieder auf 500 Meter beschränken.

Zuhause geht auch vieles langsam, eingetaucht in den müden Taumel der schlaflosen Nächte. Stillen, Wickeln, Schlafen.

Geburtsvorbereitung heißt für mich diesmal auch wieder geduldiger werden, die Langsamkeit akzeptieren. Sich auf das Tempo eines sehr kleinen Menschen einstellen. Ich übe.

Bild (c) Thomas Hawk via flickr CC BY-NC 2.0

Mit Baby im Bauch

Montag morgen. Ich wache auf mit einem Baby im Bauch das Schluckauf hat. Strahlend blauer Himmel, es ist der erste Tag meines Mutterschutzes. Die letzten Wochen der Schwangerschaft sind gekommen.
Das große Kind in den Kindergarten bringen, heute früher weil ich gleich einen Termin bei meiner Gynäkologin habe.
Mutterkindpassuntersuchung. Ich weiß auch bei dieser Schwangerschaft nicht was ich von dem gelben Pass halten soll. Das Wappen und das “Republik Österreich“ vorne drauf sind schon sehr absurd.
imageIch vertraue meiner Gynäkologin. Das ist das wichtigste. Anders als beim ersten Mal fühle ich mich auch nicht so kontrolliert und überwacht. Ich habe mehr das Gefühl, dass ich in der Lage bin meine eigenen Entscheidungen zu treffen.
So auch die Entscheidung diesmal zur Geburt nicht ins Krankenhaus zu gehen (wenn es anders geht). Meine Vorstellung, dass in jedem Krankenhaus, mit jeder gerade diensthabenden Hebamme, eine selbstbestimmte Geburt möglich sein müsste, hat sich bei meiner ersten Geburt leider nicht bewahrheitet. Also Geburtshaus und Wahlhebamme. Fühlt sich gut an und ich freue mich darauf. Wir sind in der privilegierten Lage, die rund 1500 Euro die das kostet (inkl. der Hebammenbetreuung ist das der Teil, den die Kasse nicht übernimmt) dafür zahlen zu können. Selbstbestimmung ist (auch) eine Frage der finanziellen Mittel. Österreich 2016.

Es sind jetzt noch ca. acht Wochen bis zum errechneten Geburtstermin, in denen ich nicht erwerbsarbeiten muss. Ich kann meine Freiheit kaum fassen, auch wenn mir das Loslassen vom Job nicht leicht gefallen ist. Ich kann endlich mal wieder in den Tag hineinleben und habe Zeit für so spannende Dinge wie zum Beispiel das Anhören dieses Vortrags von Andrea O’Reilly in dem sie darlegt, warum Mütter* ihrer Meinung nach eine eigene feministische Bewegung und Theorie brauchen. (Ist das so? Spannende Ansatzpunkte jedenfalls.)

Gender Equality im „Nicolaigården“-Kindergarten in Stockholm

Der Nicolaigården ist ein Kindergarten in Stockholm, der es sich zum Ziel gemacht hat, allen Kindern „the whole life spectra“, unabhängig ihres Geschlechts zugänglich zu machen. So alltäglich das klingt, so revolutionär erscheinen mir solche Kindergärten nach wie vor. Nicht nur, wenn ich an den Kindergartenalltag meines Kindes denke.

kindergarten(c) screenshot „teaching for the whole life spectra“

Wie sie das machen und wie sie vorhandenen Ängsten der Eltern diesbezüglich begegnen, dazu wurde dieses schöne Video gedreht.

Kreativ im Museum

Dies ist unser erster Urlaub in dem altersmäßig diverse Angebote für Kinder spannend und willkommen sind.
So auch die Kreativwerkstatt im steirischen Holzmuseum. Kinder können hier Dinge aus Laubholz aussägen und anschließend bemalen. Das Kind entscheidet sich für ein Eichhörnchen und malt darauf los.
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Nach einer Weile kommt eine Mitarbeiterin und weist es darauf hin, dass es nicht so viel Farbe verwenden soll, das würde sonst nie trocknen. Sie nimmt dem Kind einfach den Pinsel aus der Hand und verteilt die Farbe auf dem Holztier. An mich gewandt sagt sie, ich solle außerdem darauf achten, dass es bunte Farben verwende, es werde sonst nicht so hübsch.
Ich bin irritiert und bringe zumindest ein „Ich finde sie kann alles machen wie sie es möchte“ heraus.
Ein paar Minuten später kommt eine andere Mitarbeiterin vorbei mit einem weiteren Hinweis für mich: das Kind solle nicht vergessen den Rand zu bemalen. Well,…
Am Schluss, die Kleine ist längst am Spielplatz während ich noch warte bis ihr Eichhörnchen getrocknet ist, soll ich ein Band zum Aufhängen des Holztieres auswählen. Ich entscheide mich für pink. Kommentar einer weiteren Museumsmitarbeiterin: Sie hätte mich ja gar nicht nach der Farbe fragen müssen. Bei Mädchen in diesem Alter komme ohnehin nur pink in Frage.
Nun, nach dieser ersten Erfahrung bin ich sehr skeptisch was die Museumspädagogik, zumindest der österreichischen Provinzmuseen, betrifft.

Montagspost 30.03.2015

montagspostAllen, die sie noch nicht kennen, möchte ich folgende zwei Blogs ans Herz legen.

1. Gemeinsam Eltern

Vier Erwachsene (zwei, laut Selbstbeschreibung eher heterosexuell liebende Paare, die einen bezeichnen sich als Bio-Eltern und die anderen als Co-Eltern) bloggen über ihren Alltag mit Kind. Für die Betreuung des Kindes wird der Tag in vier Schichten plus Nacht geteilt. So hat jede*r der Erwachsenen 3/4 des Tages für andere Dinge und ist auch nur jede vierte Nacht „dran“. Aktuell gibt es einen MDR-Beitrag über die Familie, der ihr Modell sehr greifbar macht. Es macht auf mich den Eindruck, dass die Erwachsenen trotz Kleinkindversorgung nicht sehr überlastet sind. Und die Berichte darüber, dass entweder das eine oder das andere Paar mehrere Tage mit dem Kind verreist, machen mich fast neidisch. Spannend ist auch die Auseinandersetzung damit, dass das Kind offenbar derzeit die Bio-Eltern und da vor allem die Bio-Mutter in manchem Situationen den anderern Bezugspersonen vorzieht. Ein Thema das ja auch mich immer wieder beschäftigt.

2. Uterusprojekt. Feministisches Blog über Schwangerschaft und das, was danach kommt.

Der erste Eintrag dieses relativ neuen Blogprojekts hat den Titel Wie ich trotz unserer anachronistischen Gesellschaft doch noch schwanger wurde und beginnt mit einer sehr kurz gehaltenen Selbstbeschreibung:

Ich bin 35. Ich bin kinderlos. Ich bin Akademikerin, schreibe meine Dissertation, arbeite seit über 5 Jahren in der Forschung.

Und jetzt neu: Ich bin schwanger.

Die bisher erschienen Beiträge des Uterusprojekts sind allesamt sehr lesenwert und vieles davon kommt mir sooo bekannt vor, wie zum Beispiel dieser Textauszug:

Früher dachte ich, wenn ich dazu bereit bin, Kinder zu bekommen, würde ich das merken, weil ich Kinder dann total toll finden würde. Sie ständig knuddeln und wuddeln wollen würde. Wer mich kennt, weiß allerdings, dass ich mit Kindern zwar durchaus umgehen kann, aber weder ihre Nähe suche noch besonders quietsichig reagiere, wenn ein (nach Beschreibung anderer Menschen) “süßes” Kind in meiner Nähe ist. Ich finde Kinder als kleine Menschen ganz interessant. Aber nicht eben süß.